Ueber ein Graptolithen - führendes Geschiebe mit Cyathaspis von Rostock
Year | 1884 |
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Journal | Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft |
Volume | 36 |
Number | 4 |
Pages | 854-857 |
Type | article in book |
Language | German |
Id | 1798 |
Abstract
Da ich voraussichtlich noch nicht so bald zu der ausführlichen Beschreibung meines reichen Rostocker Materials an diluvialen Silurgeschieben kommen werde, möchte ich wenigstens einen Fund hier mittheilen, der von allgemeinem Interesse ist. Die mehrorts unter den norddeutschen Diluvialgeschieben erwähnten lichtgrünlichgrauen Kalksteine, die man als obersilurisches "Graptolithengestein" bezeichnet, finden sich in Mecklenburg recht häufig, mit den von Heidenhain, Kiesow u. A. aufgeführten Versteinerungen. Besonders viele Stücke hat das Rostocker Museum von Warnemünde und dem Bahnhof Rostock. Von letzterer Localität (Unterer blaugrauer Geschiebemergel) stammt auch das zu beschreibende Stück, welches von dem verstorbenen Lehrer Dr. Clasen gesammelt worden ist. In dem dichten Kalkstein liegt neben zahlreichen Individuen von Monograptus und glatten Orthoceras das Kopfschild eines Cephalaspiden in vorzüglichem Erhaltungszustande. Beifolgende Abbildung in 4/3 der natürl. Grösse führte mir Herr Dr. Nönnich in Rostock freundlichst aus. Das länglich ovale, mässig gewölbte Schild giebt sich deutlichst durch seine Structur als Cephalaspiden - Kopfschild zu erkennen. Durch glückliches theilweises Abspringen der Schale sind deutlich ihre drei Lagen blosgelegt: die äussere, stark glänzende, mit der eigentümlichen Zeichnung, ähnlich den Furchen auf der Innenseite der menschlichen Fingerspitzen, die mittlere, aus polygonalen, meist sechsseitigen, von Kalkspath erfüllten Zellen bestehend, und die unterste glatte; die Innenseite des Schildes ist glatt, daher der Steinkern ebenfalls.